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Leserbrief "Wagensonnriegel versus Hintberg"

Zum Bericht "Die Antworten kennt nur der Wind" vom 2. August - geschrieben von Bianca Großmann aus Trametsried:

"Als unmittelbar Betroffene der zwei geplanten Windkraftanlagen in Hintberg erlaube ich mir in Anlehnung an den Artikel ,Die Antworten kennt nur der Wind‘ einige für mich offene Fragen diesbezüglich laut zu äußern.

Wie Dr. Boeck von den Stadtwerken München meinte, sei ein wirtschaftlicher Betrieb bei genügend Wind ab einer Anlagenzahl von fünf bis sieben möglich. Laut der Bürgerwind-Bayerwald-Initiative, welche die Windräder in Hintberg plant, scheinen allerdings zur Rentabilität angeblich zwei Windkraftanlagen zu reichen!??

Desweiteren erläuterte Projektentwickler Sebastian Grosch vom Unternehmen wpd, dass die Stadtwerke München mindestens ein Jahr lang Windmessungen machen müssen und ein eventueller Baubeginn der Anlagen auf dem Wagensonnriegel frühestens 2016 sein könnte. Im Gegensatz dazu sollen die beiden Windkraftanlagen in Hintberg, für die wohl gemerkt ebenfalls noch eine Windmessung aussteht, bereits Ende nächsten Jahres in Betrieb genommen werden. Wo liegt das zeitliche Ermessen?

Herr Dr. Boeck erklärte zudem, dass die Stadtwerke München die Anlagen auch betreiben und diese nach Fertigstellung nicht weiter verkaufen. Was passiert aber mit den beiden Windkraftanlagen in Hintberg? Bleiben diese in den Händen der Bürgerwind-Bayerwald-Initiative? Wie bereits erwähnt, stellen sich mir als unmittelbar Betroffene der zwei geplanten Windkraftanlagen in Hintberg aufgrund ungenügender Informationen und jeglich fehlender Transparenz tagtäglich solche und ähnliche Fragen. Der Bürgerwind-Bayerwald-Initiative selbst ist es nämlich im Gegensatz zu den Stadtwerken München vorab leider nicht gelungen – ob mutwillig oder nicht sei dahingestellt – die betroffenen Bürgerinnen und Bürger öffentlich über die wichtigsten Gesichtspunkte aufzuklären, was meiner Meinung nach hierzu jedoch dringend nötig gewesen wäre. Aufgrund dessen stellt sich mir nämlich wiederum die skeptische Frage: Warum durfte die unmittelbar von den zwei Windkraftanlagen in Hintberg betroffene Bevölkerung vorab nichts von der geplanten Errichtung wissen?"

Bianca Großmann Trametsried*


Antwort-Leserbrief von BürgerWIND Bayerwald am 07.08.2014:

Es wurde mehrfach informiert

Zum Bericht "Die Antworten kennt nur der Wind" vom 2. August und zu den Leserbriefen - geschrieben von Karoline Probst:

"Frau Großmann fragt sich, warum Herr Dr. Boeck von den Stadtwerken München von einem wirtschaftlichen Betrieb bei genügend Wind ab einer Anlagenzahl von fünf bis sieben Windrädern ausgeht. Im Gegensatz zu den Stadtwerken München, bei dessen sehr umfangreichen Projekt zahlreiche Projektentwickler und Mitarbeiter entgeltlich eingebunden sind und zur Planung und Projektierung die Firma wpd zum Einsatz kommt, arbeiten die Initiatoren der BürgerWIND Bayerwald bereits seit über drei Jahren ehrenamtlich und entgeltlos an diesem Projekt.

Des Weiteren ist die Wirtschaftlichkeit auch eine Frage des Standortes: Während die beiden Windräder in der Gemeinde Kirchberg auf einer Wiese stehen und über eine bereits bestehende Infrastruktur verfügen, demzufolge die Zuwegung und die Stromeinspeisung viel einfacher zu gestalten ist, schaut es da auf dem Wagensonnriegel völlig anders aus. Wälder müssen für die Standorte und Kranstellflächen der einzelnen Anlagen sowie für die kilometerlangen neuen breiten Schotterwege gerodet sowie ein eigenes Umspannwerk gebaut werden. Nicht zu vergessen ist, dass für jede dieser Anlagen hohe Pachtzahlungen anstehen, sei es für die Grundstückseigentümer oder für die Staatsforsten.

BürgerWIND Bayerwald hat in keiner Weise vor, die Windräder an Investoren zu verkaufen bzw. von Stromkonzernen betreiben zu lassen, damit deren Ökobilanz stimmt. Wir haben schon zahlreiche private Interessenten aus der Bürgerschaft in der Region gesammelt, die sich an den Windrädern beteiligen möchten. Die Anlagen gehören zu 100 Prozent den Bürgern und dienen so voll der dezentralen Stromversorgung in der Gemeinde Kirchberg. Wichtig ist auch dabei zu bemerken, dass die einmal anfallende Gewerbesteuer zu 100 Prozent in der Region verbleibt und nicht wie bei den Münchner Stadtwerken zu 30 Prozent nach München fließt.

Zum Thema ungenügender Informationen und fehlender Transparenz möchten wir darauf hinweisen, dass es von unserer Seite schon zahlreiche Veranstaltungen gegeben hat, wie beispielsweise im Gasthaus Baumann in Kirchdorf sowie im Sportheim Untermitterdorf. In letzterem informierten wir eingehend über das Projekt Hintberg, unter anderem auch mit einer visuellen Veranschaulichung der Situation für die Betroffenen. Außerdem organisierten wir eine Infofahrt nach Witzlricht in Freudenberg mit vielen interessierten Teilnehmern. Diese Fahrt wurde wie alle anderen Veranstaltungen auch in der Zeitung und im Internet veröffentlicht. Leider hat Frau Großmann an dieser Fahrt nicht teilgenommen, sonst hätten sich alle ihre Fragen bereits beantwortet.

Während große Windparks mit enormer Leistung, aber auch enormen Investitionskosten, eher etwas für die Großen der Energiebranche und Großinvestoren sind, haben die zwei Windräder in der Gemeinde Kirchberg eher eine regionale Bedeutung und sollten als wichtige dezentrale Quelle zur Stromversorgung gesehen werden.

Informationen über unser Projekt können auf unserer Internetseite www.buergerwind-bayerwald.de abgerufen werden. Dort finden die Bürger auch unsere Kontaktdaten, wir stehen für alle Fragen offen."

Karoline Probst BürgerWIND Bayerwald*

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Professionelle Windmessung (LiDAR)

Windkraftnutzung bedarf einer präzisen Windmessung im komplexen, bergigen und bewaldeten Gelände. Auf Grund der stetig größer werdenden Windkraftanlagen ist es messtechnisch schwierig Windprofile mit herkömmlichen meteorologischen Masten zu erfassen. Die bisher hierfür eingesetzte Messtechnik mit Schalensternanemometern auf einen Messmast stößt bei den zukünftig relevanten Nabenhöhen der Windkraftanlagen an technische und finanzielle Grenzen. LiDAR (Light Detection And Ranging) ist der Schlüssel für Windprofilmessungen bis in große Höhen. Mit Hilfe von Laserstrahlen wird der Wind bis in Höhen von bis zu 250 m gemessen. Auf jeden Fall bis zur Höhe der Windkraftanlage - nicht nur der Nabenhöhe sondern bis zur oberen Blattspitze. Die LiDAR-Technologie nutzt dabei den Laufzeitunterschied des an Aerosolen reflektierenden Laserstrahls zur Bestimmung von Windgeschwindigkeit und -richtung. Diese Windmessung mit dem LiDAR-System reduziert die Unsicherheit der späteren Ertragsberechnung entscheidend.

Die Vorteile des LiDAR-Systems liegen auf der Hand: Ein langwieriger und aufwendiger Bauantrag für die Errichtung eines Windmessmastes muss nicht mehr gestellt werden; stattdessen wird der eigens dafür ausgestattete Anhänger einfach auf den gewünschten Standort manövriert und schon kann die Messung beginnen. Mittels einer autarken Stromversorgung bestehend aus Photovoltaik- und einer Brennstoffzelle kann die Windmessung an jedem Ort betrieben werden.


Zusätzlich werden die meteorologischen Größen wie Luftdruck, -feuchtigkeit und -temperatur gemessen. Werte zur Niederschlagsmenge und Sonnenscheindauer komplettieren die Daten. Damit erreichen wir eine einzigartige sensorische Ausstattung, die es erlaubt, den Einfluss dieser Parameter auf die Windbedingungen zu bestimmen. Mit dieser Investition, sind wir in der Lage verschiedene Standorte zu vermessen, nur Messdaten helfen einem bei der Entscheidung, die Wirtschaftlichkeit des Standorts beurteilen zu können.

 

Die Montage, Inbetriebnahme, Überwachung, Kontrolle, Datenfernabfrage, Datenverwaltung, Auswerten der Daten und Erstellen des Messberichts von der laufenden LiDAR-Windmessung erfolgt von BürgerWIND Bayerwald.

Ein akkreditierter Windgutachter erstellt auf Basis der Messreihen und Messdaten der LiDAR-Windmessung das Wind-, Turbulenzen- und Ertragsgutachten.

Ein akkreditierter Windgutachter prognostiziert die mittlere Windgeschwindigkeit und den zu erwartenden Energieertrag für den Standort einer zu bauenden Windenergieanlage über die zu erwartende zukünftige Betriebsdauer von bis zu 25 Jahren. Grundlagen sind gemessene und berechnete Windverhältnisse, die Leistungskurve einer Windenergieanlage, Abschattungs- und Turbulenzeffekte, Nutzungseinschränkungen durch Vereisung.

Die LiDAR-Technologie wird vom Bundesumweltministerium (BMU) mit einem Förderprogramm unterstützt. Der Stiftungslehrstuhl Windenergie (SWE) der Uni Stuttgart hat das Forschungsprojekt LiDAR Complex am 1. Oktober 2012 vom BMU bewilligt bekommen. Es hat eine Laufzeit von drei Jahren und beschäftigt sich mit der Entwicklung von LiDAR-Messverfahren zur Erfassung von Windfeldstrukturen hinsichtlich der Optimierung der Windenergienutzung im  bergigen, komplexen Gelände und der Validierung von Windfeld-modellen für topographisch komplexe Standorte.

Grundstücke für Bürgerwindräder gesucht

Derzeit versuchen zahlreiche überregionale Projektgesellschaften und Fondsinitiatoren, Flächennutzungsverträge für potentielle Windanlagenstandorte abzuschließen. Dabei ist die Gefahr groß, dass die aus dem Betrieb der Anlagen resultierende Wertschöpfung nicht vor Ort und in der Region verbleibt.

Unser dringender Rat: Suchen Sie zunächst das Gespräch mit uns, bevor Sie übereilt Pachtverträge oder ähnliche Vereinbarungen unterzeichnen. Denn was überregionale Projektgesellschaften und Fondsinitiatoren können, kann unsere Region auch. Gerne stellen wir Ihnen unser Konzept im Vergleich vor. Wir sind überzeugt, dass ein regionales Konzept die bessere Lösung ist.

Zusammengefasst ist festzuhalten, dass die Verträge genau durchgeschaut werden müssen. Auf den ersten Blick bergen sie mehr Chancen als Risiken. Die Risiken zeigen sich jedoch erst dann, wenn die Anlage steht, nicht funktioniert bzw. wenn sie abgebaut werden muss oder wenn Zahlungen ausbleiben.

Wenn Sie Eigentümer eines landwirtschaftlichen Flurstücks in einem Vorrang- und Vorbehaltsgebiet sind und Interesse an einem Bürgerwindrad haben, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir prüfen gern, ob eine Errichtung von Windenergieanlagen und ein wirtschaftlicher Betrieb möglich sind.

"Ein Windrad baut man nicht alle Tage“

zum Regionalplan mit den Vorrang- und Vorbehaltsgebieten (17,3 MB)
(Download klappt am besten mit Mozilla Firefox)

Downloadzeit DSL 1000 ca. 135 s, DSL 2000 ca. 70 s

Unterstützer unserer Initiative

Grüner Kreisverband Cham

Neuigkeiten zu grünen Themen und grünen Aktivitäten im Landkreis Cham.

ÖDP Kreisverband Regen

Seit 1996 ist die ödp im Kreistag des Landkreises Regen vertreten. Zunächst für eine Legislaturperiode mit einem Mandat, seit 2002 wird die ödp mit zwei Kreisräten vertreten, in der Wahlperiode von 2008 bis 2014 konnten die Sitze auf 4 Mandate verdoppelt werden.

FDP Regen

Die Freie Demokratische Partei ist die einzige Partei Deutschlands, die ihre gesamte Politik auf die Idee der Freiheit gründet. Der Liberalismus ist die freiheitliche Alternative zu allen anderen politischen Geisteshaltungen in Deutschland.

Bayern Wind GmbH

Die Bayern Wind GmbH ist davon überzeugt, dass Technik nur dann eine Zukunft hat, wenn die Natur geschützt und die Nachhaltigkeit der Ressourcen genutzt wird. Die Bayern Wind GmbH hat bei allem, was sie tun, die gesunde Balance im Auge: Umweltfreundlich erzeugte Energie durch Windenergie ermöglicht dies von Anfang an.

 

 

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